Wenn bei uns der Sommer kommt, bereiten sich die Chilenen für den Winter vor, und wenn sich im Herbst die Wälder verfärben und die Laubbäume ihre Blätter verlieren, wird es in Chile Frühling. Die Jahreszeiten sind auf der Südhalbkugel der Erde den unseren entgegengesetzt. Weihnachten ist in Chile im Hochsommer. Zu dieser Zeit beginnen auch die großen Sommerferien, die bis Anfang März dauern. Auf Feuerland kann man im Dezember bis 11 Uhr nachts bei Tageslicht Zeitung lesen, und vor allem in den nördlichen Landesteilen wird es dann schon auch manchmal richtig heiß.
Nun, generll das Wetter in Chile zu beschreiben, ist nicht einfach, erstreckt sich das Land doch über 39 Breitengrade, in denen fast alle erdenklichen Klimazonen vorkommen: Im Norden trockenes Wüstenklima, im Zentralraum um Santiago mediterranes Klima, gemäßigtes Klima wie in Mitteleuropa im Gebiet südlich der großen chilenischen Seen und subarktisches Klima ganz im Süden und auf Feuerland. In hohem Maße wird das Wetter auch vom Pazifik und der kalten Meeresströmung, dem Humboldtstrom, beeinflusst. Diese Meeresströmung, aber auch die Hochlage der Ebene der Atacamawüste bewirken, dass es in Chile dennoch nie so heiß wird wie etwa in vergleichbaren Breiten anderer Gebiete unserer Erde. Einen Unterschied zu unserem deutschen Klima erkennt man jedoch bei der Verteilung der Jahresniederschläge. Während sich diese in Deutschland über das ganze Jahr ziemlich gleichmäßig verteilen, fallen in den feuchten kalten Regenwäldern Chiles nur 10 Prozent der Niederschläge im Sommer, also von Mitte Dezember bis Mitte März.
Bei uns ist es im Juni / Juli und August am wärmsten. In Chile ist es am heißesten, wenn wir in Europa frieren. Ist es bei uns Winter Januar / Februar, kann man die Sonne in Chile sich auf den Bauch scheinen lassen. Da dieses Land eine große Nord-Süd-Ausdehnug hat, kann Chile mehrere Klimazonen bedecken.
Allerdings übt der kalte Humboldstrom Einfluss auf die Witterungslage aus. Ein tropisches bis subtropisches Wüstenklima herrscht über den Norden von Chile. In der Mitte von Chile ist ein warmes, gemäßigtes Klima zu verzeichnen. Kommt man weiter nach Süden, dann schlägt die Witterung auf kühl und regenreich um. Das Wetter im Feuerland kann man als subantarktisch bezeichnen. Hier sind die Westwinde daran Schuld, wenn es häufiger regnet.
(C) Texte by Arvid Puschnig für Traumlandnet.de
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