1492 von Kolumbus entdeckt, erhielt die Insel den Namen La Española (Hispaniola). Die Hauptstadt Santo Domingo wurde wenig später als Name für die gesamte Insel angenommen. Die ursprünglich dort angesiedelten Arawak-Indianer waren schon wenige Jahrzehnte darauf fast vollständig ausgerottet. 1697 musste Spanien den Westteil der Insel den Franzosen überlassen. Danach kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Spaniern, Franzosen und Einheimischen, um ihre Gebietsansprüche durchzusetzen, 1844 erklärte sich der Ostteil der Insel entgültig für selbständig und gründete die Republik Santo Domingo (Dominikanische Republik). Aus wirtschaftlichem Interesse besetzten 1915 US-amerikanische Truppen den Westteil der Insel (Haiti), nach 1935 blieb es Protektorat der USA. Von 1957 bis 1971 regierte der Despot F. Duvalier das Land, sein Nachfolger wurde sein Sohn J.-C. Duvaliert. Nach dessen Sturz 1986 kam erneut das Militär an die Macht, 1991 wurde J.-B. Aristide erster demokratisch gewählter Präsident. Er wurde noch im selben Jahr durch einen Militärputsch gestürzt und 1994 durch Androhung von UNO-Embargomaßnahmen und Interventionen wieder ins Amt gehoben. 1996 entsandte die UNO Friedenstruppen nach Haiti, die seit 1997 durch eine internationale zivile Polizeitruppe ersetzt wurden.